Samstag, den 21. November Entfällt wegen Coronamaßnahmen - IKE-Workshop in Potsdam (Samstag)

Ort Potsdam

Praxis von Judith Mücke
IP Privatinstitut für Persönichkeitsentwicklung
Hebbelstraße 8
14469 Potsdam

Workshop-Leitung:

Ulrich Eidt
Brigitte Hübner

Zeiten:

10:00 - 11:00 Uhr Theorieeinheit (siehe unten)
11:00 - 18:00 Uhr Arbeiten in kleinen Gruppen ("IKE-Nester")

13:00 - 14:00 Uhr Mittagspause (Mitbring-Buffet)

Kosten:

10 Euro Infoabend

120 Euro pro Workshop-Tag

240 Euro gesamtes Wochenende (Fr., Sa., So.)

Den Betrag bitte vorab auf das Konto DE19 7805 0000 0222 3028 12 (Institut für Körperarbeit) bei der Sparkasse Hochfranken überweisen.

Thema: Die Biologie von Traumatisierung - warum ist Halt so hilfreich?

Der Moro-Reflex, auch Umklammerungsreflex genannt, ist ein spontanes Ausgreifen bei Gefahr von nach hinten, nach unten fallen. Wie bei den Äffchen, war es wohl auch für die Menschenkinder mal wichtig, sich bei Gefahr bei den Eltern festklammern zu können, um nicht zurückgelassen zu werden. Der Moro-Reflex lässt bei Babies in der Regel im Alter von 3 - 4 Monaten nach. In der IKE sind wir jedoch der Auffassung, dass sich dieser Reflex auch in der Psyche wiederfindet. Wird ein Kind psychisch oder physisch nicht sicher genug gehalten, fällt es z. B. aus dem familiären Rahmen raus (durch Gewalt oder Vernachlässigung). Dann lernt das Kind sich selbst zu halten. Es klammert sich fest woran es kann, z. B. lieb sein, fleißig sein, schlau sein, besser sein - da gibt es beliebig viele Formen. Diesen Effekt kann man dann bei den erwachsen gewordenen Menschen erkennen an dem 'müssen': Ich muss dann lieb, fleißig, besser oder ähnliches sein. Da besteht keine Wahl. Wenn ich es lasse (loslasse), dann falle ich und bin schutzlos ausgeliefert. So kann Burnout entstehen, so kann man freudlose Beziehungen nicht beenden, darf nicht nein sagen usw.

Um die Psyche in diesem Sinne zu stärken, den psychischen Moro-Reflex zu entschärfen, ist es nach IKE hilfreich, Halt anzubieten. Halt im rein körperlichen Sinne: Z. B. eine ruhige, stützende Hand im Nacken, nah am Angstzentrum, dem Stammhirn, beruhigt ungemein. Halt auch im psychischen Sinne, z. B. Gefühle, die den Behandelten überfordern, werden mit ihm gemeinsam ausgehalten. Ein gemeinsam durchgestandenes, vormals unerträgliches Gefühl stärkt und beruhigt den Behandelten. Er lernt immer mehr, dass dieses Gefühl ihn nicht länger bedrohen muss.
Und über die kurzfristig wichtige und angenehme Beruhigung hinaus, erlernt der Behandelte Stück für Stück das Gehalten-Fühlen, was langfristig zu einem Grundgefühl von 'vom Leben getragen' führt.